Bildmotiv – Bahnindustrie

Kleben: wie Schrauben - nur ohne Löcher

Wiederablösbare Klebebänder eröffnen neue konstruktive Möglichkeiten

30.05.2017

Kleben. Bekannt als stabile, permanente und vor allem nicht lösbare Verbindung. Das gilt auch für den Einsatz von Klebebändern - grundsätzlich. Doch neue, doppelseitige Klebebänder bieten heute deutlich mehr. Je nach Aufbau des Klebebandes lässt sich die Verklebung später ohne Rückstände und Verletzung der Oberfläche lösen. Damit erschließen sie neue Anwendungsfelder für den Einsatz dieser sauberen, schnellen und umweltgerechten Verbindungstechnologie.

Gefragt bei der Entwicklung von Schienenfahrzeugen sind heute glatte, gut zu reinigende, optisch anspruchsvolle Oberflächen. Gleichzeitig führt der wachsende Kostendruck dazu, dass schnelle, kostenoptimierte Arten der Anbringung gefordert sind. Beides zusammen lässt den Anteil von professionellen Klebebändern im Produktionsprozess steigen.

Zum Einsatz kommen zu einem hohen Anteil doppelseitige Klebebänder. Die Vorteile liegen auf der Hand. Sie sind nach Verklebung unsichtbar, platzsparend, haften auf nahezu allen Oberflächen, dämpfen Geräusche und störende Vibrationen. Darüber hinaus erfordern sie keine Vorarbeiten wie Bohren oder Nieten, sind einfach anzuwenden, dünsten nicht aus und bieten effiziente Möglichkeiten der Bevorratung  

Was aber, wenn keine permanente Verklebung, sondern eine gezielte Wiederablösbarkeit gefragt ist? Etwa beim Wandpaneel, das zur Wartung abgenommen werden muss. Oder dem Spiegel, der schnell ausgetauscht werden soll. Einem Bodenbelag, der bei Schäden leicht ersetzt werden kann. Oder dem Display und Poster, das nur für kurze Zeiträume angebracht wird? Hier bietet der Einsatz von rückstandslos entfernbaren, doppelseitigen Klebebändern neue Möglichkeiten.

Stehen beim permanenten Kleben vor allem hohe Klebekraft und dauerhafter Halt des Klebebandes im Mittelpunkt, erfordern temporäre Klebebandtechnologien neben der anwendungsspezifisch definierten Adhäsionskraft zusätzlich eine spätere leichte und spurenlose Trennbarkeit. Eigentlich zwei gegensätzliche Ziele - doch moderne Produktaufbauten bieten dank spezieller Eigenschaften diese Vorteile.

Daniel Mellentin, Markt Manager Mobility & Renewables bei tesa SE: „Mit unseren doppelseitigen, wiederablösbaren Klebebändern wird das Kleben somit fast zum Schrauben. Wir erzielen eine stabile, jedoch jederzeit wieder lösbare Verbindungen - nur eben ohne störende Löcher oder Halterungen.“ Schnell, einfach und sicher. Abgezogen. Aufgeklebt. Angedrückt. Stabiler Halt auch unter schwierigen Bedingungen. Bis zu dem Tag, an dem die Verbindung gelöst werden muss.

 

Klebmasse (abgedeckte Seite)

Primer

Träger

Primer

Klebmasse (offene Seite)

Trennabdeckung

Aufbau

Klebmasse (abgedeckte Seite)

Primer

Träger

Primer

Klebmasse (offene Seite)

Trennabdeckung

Ein doppelseitiges Klebeband besteht klassisch aus drei Bestandteilen: Klebmasseschicht, Träger und Abdeckung. Das Trägersystem definiert die maßgeblichen Eigenschaften des Klebebandes. Die Klebmasse ist abhängig von Einsatzfaktoren wie Oberfläche, Verklebungsdauer, Temperatur und Witterung. Das Trennpapier bzw. die Trennfolie schützt die Klebemasse und ist speziell für den Applikationsprozess wichtig. Papier ist handeinreißbar und somit für manuelles Verkleben vorteilhaft. Kunststoffabdeckungen verbessern die Stanzbarkeit und unterstützen automatische Applikationsprozesse.

Der grundsätzliche Aufbau bleibt immer gleich. Aber je nach Einsatzort verwendet der Klebebandspezialist aus Norderstedt unterschiedliche Materialien. Sie reichen dabei von extrem dünn – etwa für die Verklebung von Displays - bis hin zu dick und schaumstoffgepolstert. Selbstverständlich werden dabei auch Faktoren wie Hitze, Kälte oder Feuchtigkeit berücksichtigt.

Sie haben Fragen? Sprechen Sie uns gerne an.

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Daniel Mellentin

Marktmanager Building Industries / Paper and Print / Appliances

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